Heinz Braun

fr. Justizminister d. Saarlandes

* 10. April 1883 Neuß

† 22. Dezember 1962 Zürich

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 52/1954

vom 20. Dezember 1954

Wirken

Heinz Braun wurde in Neuss am Rhein als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. Nach Abschluss der Volksschule besuchte B. eine Lehrerbildungsanstalt und holte im Jahre 1914 am humanistischen Gymnasium in Wesel das Abitur nach. Am ersten Weltkrieg nahm B. als Soldat teil. Nach den Krieg studierte er Rechtswissenschaften und liess sich 1924 nach der Promotion zum Dr. jur. als Rechtsanwalt in Magdeburg nieder.

Politisch betätigte sich B. innerhalb der SPD, wurde Mitglied des Bundesvorstandes des "Reichsbanners" und Syndikus dieser Organisation. Durch diese Tätigkeit bekam er gute Einblicke in wichtige und interessante Prozesse dieser Zeit. Über einen der interessantesten, den Fall Kölling-Haas, schrieb er 1928 ein Buch mit dem Titel "Am Justizmord vorbei", das nach dem zweiten Weltkrieg unter dem Titel "Affäre Blum" von der DEFA verfilmt wurde.

Seine Arbeit für das Reichsbanner zwang ihn, 1933 Deutschland zu verlassen. Er ging ins Saargebiet, wo sein Bruder Max B. als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei bis 1935 den Kampf gegen Hitler organisierte. Durch den Ausgang der Abstimmung mit 90,5% für Deutschland wurde B. erneut ...